Zephalisation

Zephalisation

 

die, -, Kopfbildung, die Ausbildung eines Kopfes im Verlauf der Stammesgeschichte. Der Prozess der Zephalisation wird im Zusammenhang mit der Fortbewegung gesehen, da sich der Kopf an dem in der Bewegung vorangehenden Körperende entwickelt hat und stets eine Konzentrierung von Sinneszellen und Sinnesorganen aufweist. Parallel dazu verläuft die Konzentration von Nervengewebe beziehungsweise Ganglien im vordersten Körperabschnitt zu Zentralnervensystemen (Gehirnen), die der Sinneswahrnehmung und der Verarbeitung der Sinnesreize dienen, sowie deren Volumenzunahme und Höherdifferenzierung (Zerebralisation, Cerebralisation); allgemein gilt: Je größer und höher entwickelt ein Tier ist, desto größer und differenzierter ist auch sein Gehirn, da eine größere Körperperipherie versorgt werden muss und die Koordinations- und Integrationsleistungen des Gehirns immer komplexer werden; die Volumenzunahme des Gehirns ist jedoch nicht direkt proportional der Zunahme der Körpergröße, sondern etwas geringer. Zephalisation und Zerebralisation setzen ein bei Strudelwürmern und Ringelwürmern, Muscheln und Schnecken; charakteristisch sind sie für Gliederfüßer und Wirbeltiere, deren hohes Leistungsniveau durch Zephalisation und Zerebralisation erst ermöglicht wurde.